Zwei Jahre Haft für Ex-McKinsey-Chef Rajat Gupta

In einem der spektakulärsten Prozesse um Insiderhandel schickt der New Yorker Richter Jed Rakoff jetzt den ehemaligen McKinsey-Chef Rajat Gupta wegen Insiderhandels für zwei Jahre hinter Gitter. Obendrein muss der 63-Jährige noch fünf Millionen Dollar Geldstrafe zahlen. Er hatte kursrelevante Informationen an den Hedge-Fonds-Manager Raj Rajaratnam weitergegeben, meldet der Spiegel.

Der Schuldspruch war nach einem Indizienprozess schon vor vier Monaten ergangen. Der Richter sah es als erwiesen an, dass Gupta in seiner Rolle als Aufsichtsratsmitglied der US-Investmentbank Goldman Sachs nach Sitzungen Informationen an seinen Freund Rajaratnam weitergab, der anschließend an der Börse investierte. Dafür wurde der Hedge-Fonds-Manager bereits vor einem Jahr zu zehn Jahren Haft und zehn Millionen Dollar Geldstrafe verurteilt.

Gupta hatte bis zuletzt auf Sozialarbeit als Strafe gesetzt und zahlreiche Fürsprecher für ein mildes Urteil, darunter Microsoft-Gründer Bill Gates oder Ex-Präsident Bill Clinton. Tatsächlich verdankt Gupta das milde Urteil – der Staatsanwalt hatte zehn Jahre Haft gefordert – seinem enormen sozialen Engagement und der Tatsache dass er selbst finanziell von der Informationsweitergabe nicht profitiert hatte. Gupta galt vor seiner Verhaftung als „Mr. Corporate America“. Der gebürtige Inder stammt aus armen Verhältnissen und hatte in den USA den Aufstieg geschafft. Von 1994 bis 2003 stand er an der Spitze der Unternehmensberatung McKinsey. Die Unternehmensberatung distanzierte sich umgehend nach Bekanntwerden des Falles von ihrer einstigen Lichtgestalt.

(November 2012) Quelle: Spiegel

Insiderhandel