Zurück in der Spur

Nach zwei härteren Jahren ist der globale Wirtschaftsprüfermarkt seit 2011 wieder auf Erfolgskurs. Das ist das Ergebnis des jährlichen Global Survey des "International Accounting Bulletin" (IAB). Während die Wirtschaftsprüfer in den westlichen Industrienationen wegen des Preisdrucks weiter die Ärmel hochkrempeln müssten, könnten sie in den Wachstumsmärkten von Asien bis Lateinamerika gar nicht schnell genug wachsen, um die Nachfrage zu bedienen, sagen die IAB-Marktbeobachter.

Insgesamt wuchs die Branche 2011 weltweit um acht Prozent auf insgesamt rund 156,7 Milliarden US-Dollar. Knapp ein Fünftel davon, exakt 29,2 Milliarden US-Dollar, verbuchte der neue alte Branchenprimus PricewaterhouseCoopers (PwC) für sich. Deloitte landete mit 28,8 Milliarden US-Dollar wieder auf Platz zwei, nachdem die WP-Gesellschaft mit Hauptsitz in New York PwC 2010 kurzzeitig entthront hatte. Auch Platz drei und vier liegen mit einem satten Abstand zu den Top zwei wieder knapp beieinander Ernst & Young mit 22,9 und KPMG mit 22,7 Milliarden Dollar Umsatz.

Weit dahinter folgt der Konkurrent BDO auf Platz fünf mit "nur" 5,67 Milliarden US-Dollar Umsatz und in seinem Schlepptau zählt der IAB unter den internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften immerhin 15 Umsatzmilliardäre, darunter RSM, Grant Thornton, Baker Tilly, Crowe Horeth, PKF, Nexia, Moore Stephens, HLB, Kreston und Mazars. Interessant ist die Aufteilung nach Regionen: Während der nord- und der lateinamerikanische Markt von Deloitte dominiert wird, ist PwC in Europa, Asien und Afrika der Spitzenreiter.

Ihr Geld verdienen die Großen der Branche im Wirtschaftsprüfungs-, aber auch im Beratungsgeschäft. Zwei Trends zeichnen sich laut IAB dabei ab: Zum einen wuchs 2011 gerade bei den großen Gesellschaften die Nachfrage nach grenzübergreifender Steuerberatung und Gestaltung von Verrechnungspreisen, zum anderen setzten die Big Four die Akquisition von Spezialberatungs-Mandaten fort, um künftig auch Nischen bedienen zu können.

Unübersehbar war der Druck auf die Honorare - und zwar in allen Regionen bei gleichzeitig steigenden Kundenwünschen, wie zum Beispiel Wolfgang Hofmann, Chef der PKF International, dem IAB bestätigte. Hofmann sieht darin eine der größten Herausforderungen der Branche.

(Printausgabe Januar 2012) Quelle:International Accounting Bulletin

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