Vermieten statt verkaufen

Die Lkw-Hersteller entdecken zunehmend das Vermietgeschäft als attraktives Geschäftsfeld und bauen mit Töchtern den Zweig neu auf. Im Vergleich zum klassischen Lkw-Verkauf können sie damit ihren Verdienst pro Fahrzeug sogar verdoppeln.

Derzeit liegt der Anteil an Miet-Lkws in Deutschland bei sieben Prozent, soll aber schon 2012 auf zehn bis 20 Prozent steigen, so die Unternehmensberatung Bain & Company.

Während Daimler mit der Tochter CharterWay schon seit 1992 mit dabei ist, ziehen jetzt andere Hersteller mit eigenen Töchtern nach. Seit 2008 zählt Scania mit Scania Rent, seit 2009 auch MAN mit MAN Rental zu den Neulingen im vornehmlich herstellerunabhängigen Vermietmarkt. Mit dem amerikanischen Hersteller Paccar sowie Volvo (über ihre "Financial Services") finden sich jetzt weitere Player im Markt, auf der IAA kündigte Renault mit dem Label Truck Rent & Drive seinen Einstieg an. Vorteile für die Hersteller: Sie binden Kunden, schöpfen zusätzliche Ertragspotenziale aus, lasten die eigenen Werkstätten besser aus und erschließen neue Märkte. Allerdings ist der Markt sehr konjunkturabhängig. Wenn es kriselt, kappen die Kunden zunächst die Miet-Lkws. (6. Oktober 2010)

Quellen: Wirtschaftswoche, Bain & Company

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