Turbulente Zeiten für Banker

Die Finanzkrise hat den Stellenmarkt für Banker noch immer fest im Griff. Strengere Eigenkapitalrichtlinien und Großfusionen halten die Branche in Atem. So stockte jetzt etwa die Deutsche Bank ihr Eigenkapital um fast 10 Milliarden Euro auf. Geld, mit dem Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann die Postbank-Übernahme vorantreiben möchte.

Eine Fusion prüfen auch BayernLB und WestLB. Das neue Institut könnte indes ein Ende des Finanzplatzes Düsseldorf bedeuten, schreibt die FTD. Sogar die Bankenhochburg London ist in Gefahr. Viele Institute reagieren auf den zunehmenden politischen Druck und denken laut über eine Abwanderung nach Asien nach. Finanzanalysten schätzen, dass strukturelle Veränderungen und härtere gesetzliche Auflagen 80.000 Jobs weltweit in der Finanzbranche überflüssig machen werden, meldet das Handelsblatt.

Der deutsche Stellenmarkt für Banker hat sich erst kürzlich im Juli und August wieder verschlechtert. Laut Frax-Index, den die Frankfurt School of Finance and Management mit dem Handelsblatt ermittelt, ist die Zahl der offenen Stellen um mehr als fünf Prozent gesunken.

Doch es gibt auch Positives: Jenseits von Europa werden händeringend Spezialisten gesucht. So klagen etwa 90 Prozent der Firmen in der Finanzindustrie Hongkongs über Fachkräftemangel. Und laut New York Times ist unter Investmentbanken wie der Bank of America oder Merrill Lynch ein regelrechter Personalwettlauf ausgebrochen. (5. Oktober 2010)

Quellen: Handelsblatt, Financial Times  Deutschland, Hong Kong Business, New York Times

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