Schwacher Euro stützt Konjunktur

Der sinkende Euro-Kurs macht vielen Politikern Sorgen, doch die Wirtschaft freut's. Experten erwarten einen Konjunkturimpuls, vor allem für stark exportorientierte Unternehmen.

Der schwache Euro werde rund fünf Milliarden Euro Wachstumsplus für die deutsche Wirtschaft bringen, sagte DIHK-Haupgeschäftsführer Martin Wansleben der Rheinpfalz am Sonntag. Damit seien rund 80.000 Jobs in der Industrie gesichert.

Unternehmen wie MAN, Infineon oder BMW haben in einer Umfrage der Financial Times Deutschland die Euro-Schwäche ebenfalls als "tendenziell positiv" bewertet. "Exportorientierte Unternehmen dürften überproportional profitieren", sagte UBS-Analyst Sven Weier dem Manager-Magazin. Er sieht steigende Gewinne bei Maschinenbauern wie Heidelberger Druck oder Gea. Als besonders exportstarke Branchen gelten außerdem die Pharmaindustrie und die Medizintechnik.

Aber auch Autoherstellern und Produzenten von langlebigen Konsumgütern könnte die Wechselkursentwicklung mehr Wachstum bringen. Ein Grund: "In schnell wachsenden Schwellenländern wie China oder Brasilien werden unsere Waren nun günstiger", erklärt DIHK-Chefvolkswirt Volker Treier im Manager-Magazin. Und die Nachfrage nach Gebrauchsgüntern hänge eben besonders stark vom Preis ab. (7. Juni 2010)

Quellen: DIHK, Manager-Magazin, Financial Times Deutschland; Video: Deutsche Welle

Wachstumsimpulse