Quereinsteiger in der IT: Gut verdienen als Non-ITler

Vom IT-Boom profitieren, ohne Software zu entwickeln? Das geht – auch als Quereinsteiger. Das Handelsblatt hat gut bezahlte IT-Jobs für Nicht-ITler identifiziert.

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Digitalisierung ist das Top-Thema in der deutschen Industrie. Aber vielfach fallen Projekte einfach aus oder ziehen sie Ewigkeiten hin, weil die Leute fehlen. Insgesamt 137.000 ITler sind es nach Feststellung des Branchenverbandes Bitkom, die dringend gebraucht würden. Und dabei geht es keineswegs nur um Programmierer, sondern auch um eine Vielzahl anderer Aufgaben: „Unternehmen suchen Verstärkung, um neue IT-Systeme einzuführen, Teams zu koordinieren und Mitarbeitende zu schulen“, sagt Katharina Pratesi, Partnerin der Beratung Brandmonks, im Handelsblatt.

Arbeitgeber investieren eine Menge in Schulung

Für viele Aufgaben seien gar nicht unbedingt Experten nötig, sondern sie könnten gut von Quereinsteigern übernommen werden. „Wer über einen Wechsel in einen IT-Job nachdenkt, hat beste Einstiegschancen“, erklärt Pratesi der Zeitung. Das bestätigt auch Annina Hering von der Jobbörse Indeed: Arbeitgeber investierten eine Menge Geld, um Talente zu trainieren, daher spielten Ausbildung und vorherige Berufserfahrung gar nicht mehr eine solche Rolle.

Zusammen mit Brandmonks hat das Handelsblatt drei besonders stark nachgefragte Jobprofile für solche Quereinsteiger in die IT vorgestellt. Und Indeed hat dazu die jeweiligen Mediangehälter ermittelt, bei denen jeweils 50 Prozent der Stelleninhaber mehr und 50% weniger verdienen.

Profil Nr. 1: Der IT-Consultant verdient 70.000 bis 90.000 Euro

Die Aufgabe eines IT-Consultant besteht darin, für Unternehmen neue Soft- und Hardware zu finden und einzuführen. Dazu müssen sie die Geschäftsprozesse verstehen, analysieren, was das IT-System zu leisten hat, die Kosten kalkulieren und IT-Lösungen vorschlagen. Möglicherweise sind sie bei der Implementierung noch als Trainer mit am Start.

Überzeugend auftreten können

Geeignet für eine solche Aufgabe sind Kandidaten mit kommunikativem Talent, die schwierige Zusammenhänge redegewandt und überzeugend vermitteln können. Wichtig ist hier, dass sie mit Unternehmensprozessen vertraut sind, sie diese hinterfragen und optimieren können. Sie sollten gegenüber neuen IT-Anwendungen offen sein und ein kaufmännisches Verständnis mitbringen.

Als Senior bei 70.000 Euro

Wer diese Voraussetzungen mitbringe, können nach erster Erfahrung in der Rolle des Senior IT-Consultant 70.000 Euro brutto im Jahr verdienen, sagt Indeed. Mit Spezialkenntnissen, etwa in der Netzwerkadministration, seien auch 90.000 Euro möglich.

Profil Nr. 2: Der Data Analyst kann bis zu 120.000 Euro Gehalt erreichen

Ein Data-Analyst ist ein wichtiger Helfer bei Management-Entscheidungen. Er erhebt Daten, baut Datenbanken auf, wertet Daten aus, bereitet sie auf, um Transparenz zu schaffen über geschäftliche Entwicklungen oder Märkte.

Links-hirnige Analytiker gefragt

Geeignet für solche Aufgaben sind sehr links-hirnige, analytisch denkende Menschen, die sehr akribisch zu arbeiten gewöhnt sind und Muster in Daten erkennen können. Ist dies gegeben, so sollten sie interessiert daran sein, digitale Methoden zu erlernen, mit denen sie Daten suchen und transformieren können sowie sich in die Grundlagen von Programmiersprachen, Datenbanken und Datenanalyse-Methoden einzuarbeiten.

Eine Verdopplung des Gehalts ist möglich

Die Gehaltsleiter fängt nach Angaben von Indeed hier für den Berufseinsteiger bei 57.500 Euro Jahresbrutto an. Nach einigen Jahren kann ein Senior dann rund 68.500 Euro verdienen und im Glückfall in eine Führungsrolle in einem Konzern hineinwachsen, wo bis zu 120.000 Euro möglich sind.

Profil Nr. 3: Ein IT-Projektmanager erreicht bis zu 100.000 Euro Gehalt

Beim IT-Projektmanagement geht es wie bei jedem anderen Projektmanagement darum, dass Fachleute aus unterschiedlichen Geschäftsbereichen oder Aufgabenfeldern – interne Mitarbeiter ebenso wie externe Dienstleister – koordiniert und gesteuert werden müssen. Der Projektmanager trägt die Verantwortung dafür, dass das Ziel des Projektes erreicht wird, und zwar im vorgegebenen Zeit- und Budgetplan.

Kühlen Kopf bewahren

Die hierfür geeignete Person behält den Überblick, bleibt auch unter Hochdruck ruhig, kann gut organisieren – auch ihr eigenes Zeitmanagement – und ist entscheidungsfreudig. Um gute Entscheidungen treffen zu können, braucht sie ein Grundverständnis für technische und IT-Themen sowie kaufmännisches Wissen. Zum Handwerkszeug gehören Office-Anwendungen und Projektmanagement-Tools. Letztere sind idealerweise vorhanden oder die Bereitschaft, sie zu erlernen.

Im Mittel 65.000 Euro

Wieviel diese Person verdienen kann, hängt stark von der Größe des Unternehmens und der Branche ab. Im Median sind es 65.000 Euro brutto im Jahr. Nach Angaben von Indeed kann ein Spitzen-Projektmanager aber auch mehr als 100.000 Euro jährlich erzielen, wenn es etwa darum geht, Großprojekte im Griff zu haben.

Quelle: Handelsblatt.com

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