Personalberatung Gemini beantragt Insolvenz

Aus der Top Ten in die Pleite: Gemini Executive Search zählte jahrelang zu den Top Ten der deutschen Personalberatungen. Jetzt musste das Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg überraschend Insolvenz anmelden, meldet das Handelsblatt.

Auch für die 80 Mitarbeiter kam die Nachricht über den Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit angeblich überraschend, die Gründe für den akuten Auslöser seien noch diffus, die vorläufige Insolvenzverwalterin Julia Kappel-Gnirs verschaffe sich gerade einen Überblick. Offiziell begründete Gemini die Schieflage mit „anhaltender Volatilität des Geschäfts“, mit einer Umsatzprognose für das erste Quartal 2014, die „deutlich hinter den Planungen zurückgeblieben“ war und erheblichen Investitionen für ein Großprojekt, das plötzlich und unerwartet zurückgezogen wurde. Das Handelsblatt berichtet über ein größeres Suchmandat, das plötzlich entfallen sein soll und den Aufbau einer international kompatiblen Datenbank, die das Budget gesprengt habe.

 

Die Wirtschaftszeitung berichtet aber auch, dass sich Gemini nie so richtig von der Finanzkrise erholt habe. So sei der Umsatz laut Firmendatenbank Markus von 16,5 Millionen Euro in 2008 auf 9,7 Millionen Euro in 2012 eingebrochen. Außerdem sank die Profitabilität, weil der Umsatz pro Mitarbeiter von 190.000 Euro auf 115.000 Euro sank. Zudem hätte das Unternehmen mit dem plötzlichen Tod von Geschäftsführer Robert Loer einen strategischen Kopf verloren. Die Geschäfte laufen unverändert und im vollen Umfang weiter, sagte Stephan Füchtner, einer der drei Geschäftsführer, dem Handelsblatt. Angestrebt wird eine Sanierung in Eigenregie.

 

Quelle: Handelblatt, 27. Januar 2014, Printausgabe Seite 19