Ost-Konkurrenz kommt

Die Top 10 der Weltmarktführer in Sachen Bahntechnik werden kräftig durcheinander gewirbelt. Die beiden chinesischen Marktführer CSR und CNR haben sich hinter Bombardier und Alstom auf die Plätze drei und vier geschoben und Siemens auf Platz fünf abgedrängt.

Weitere Konkurrenten im 130 Milliarden Euro starken Segment wachsen derzeit mit TMH in Russland heran. Und auch die Japaner treiben ihr bislang nur zögerlich betriebenes Auslandsgeschäft auf einmal voran. Die Folge: Deutschland als welweit bedeutendstes Land des Bahnbaus - drei der weltweit zehn größten Bahnbauer haben hier ihren Sitz - gerät unter Druck.

Denn während der heimische Absatz in den vergangenen fünf Jahren um 17 Prozent sank, legte das Auslandsgeschäft um 40 Prozent zu, darunter vor allem China und Russland. Die Krux: Wer als ausländisches Unternehmen dort aktiv sein will, muss Firmen aus diesen Ländern als Joint-Venture-Partner mit ins Boot nehmen. Durch den Know-how-Transfer züchten sich die Konzerne die eigene Konkurrenz selbst heran. Die russische TMH etwa kontrolliert 98 Prozent des russischen Marktes und engagiert sich bereits in der Ukraine. Und die chinesischen Konzerne haben mit Australien und Neuseeland die ersten entwickelten Bestell-Länder und dürften nach Expertenmeinung schon bald auf einen Weltmarktanteil von zehn Prozent kommen. (6. Oktober 2010)

Quelle: Wirtschaftswoche

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