Oliver Wyman wählt erste Deutschlandchefin

Finja Kütz, die erste und einzige Frau an der Spitze eine der großen Strategieberatungen in Deutschland, bläst zum Angriff auf McKinsey, The Boston Consulting Group und Bain, meldet die Wirtschaftswoche.

Bislang gehörte Oliver Wyman eher zu den Leisetretern der deutschen Beraterszene. Zuletzt sorgte die viertgrößte Strategieberatung der Welt jedoch für Schlagzeilen: 2014 organisierte das Haus für die EZB den Bankenstresstest. Den Vertrag für das Megaprojekt unterschrieb die damalige Leiterin des Finanzdienstleistungsgeschäfts von Oliver Wyman, Finja Kütz. Jetzt wählten die 55 deutschen Partner von Oliver Wyman die 43-jährige Mathematikerin und Oxford-Absolventin zu ihrer Front-Frau. Das Ziel: Die neue Deutschland-Chefin soll das Profil von Oliver Wyman in der Öffentlichkeit schärfen und sich mit ihren nach Lünendonk-Schätzungen 730 Mitarbeitern „in Deutschland klar unter den Top drei Strategieberatungen etablieren“. Im Wettbewerb mit den Platzhirschen setzt die als unprätentios, aber äußerst durchsetzungsstark bekannte Wahl-Münchnerin auf die besondere Historie von Oliver Wyman. Die Consultingsparte des börsennotierten US-Finanzdienstleistungskonzerns Marsh & McLennan ist aus Zukäufen von rund 30 Spezialberatungen entstanden. „Kein zweites Haus verfügt über so viele seniore Branchenspezialisten und Gründerpersönlichkeiten wie wir“, betont Kütz. „Unsere Branchen- und Fachteams sind zudem global organisiert, was uns von regionalen Egoismen unabhängig macht", sagt die Unternehmensberaterin. Weltweit beschäftigt Oliver Wyman 3.700 Mitarbeiter und setzte 2014 1,3 Milliarden Euro um.

Quelle: Wirtschaftswoche, 17. September 2015

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