KPMG steht vor Restrukturierung

Die zweitgrößte deutsche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KMPG tritt auf die Kostenbremse und strukturiert sich um. Gleich elf der 16 Vorstandsposten will KPMG-Deutschlandchef Klaus Becker streichen, um "die Marktfokussierung noch besser" abzubilden, zitiert ihn das Handelsblatt. Ein Partner sagt, Becker fege mit seinem harten Sparprogramm die "Staubwolken der alten Treuhand" weg und meint damit die Deutsche Treuhand Gesellschaft, aus der KPMG 1979 hervorging.

Mit 16 Vorständen bei 8.400 Mitarbeitern - so schreibt das Handelsblatt - sei KPMG im Branchenvergleich üppig ausgestattet. Branchenprimus PricewaterhouseCoopers begnüge sich bei knapp 8.900 Mitarbeitern mit nur zehn Vorständen. Zu Beckers Restrukturierungsplan gehört auch der Wegfall von Privilegien für viele Altgediente. Etwa die Freiheit, zu entscheiden, wann und wohin sie reisen. Aus Kostengründen gibt es dann eher die Videokonferenz statt den Flug nach New York. Auch wenn die Restrukturierung noch nicht offiziell ist, wird sie an der Vorstandsverkleinerung sichtbar. Übrig bleiben nur noch Vorstandssprecher Klaus Becker, sein Stellvertreter Ernst Gröbl, Finanzvorstand Michael Krall, Personalvorstand Wolfgang Zieren und Marktvorstand Michael Kozikowski. Die weiteren Vorstandsverträge würden mehrheitlich am 30. September 2013 auslaufen. Fest steht zudem, dass mehrere Partner und Vorstände gehen werden - und das nicht in allen Fällen freiwillig. Die Sparpläne seien eine Reaktion auf den enormen Preisdruck bei den Prüfungshonoraren, schreibt das Handelsblatt.

(22.03.2012) Quelle:Handelsblatt

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