Kienbaum: Personalberater buhlen um Personal

Mit verstärkter eigener Personalentwicklung reagiert Kienbaum Executive Consultants auf den Kampf um qualifiziertes Personal in der Headhunterszene, erklärt deren Chef Tiemo Kracht im Handelsblatt-Interview. Das Recruiting setzt schon bei den Praktikanten an.

Die Personalberatung Kienbaum Executive Search erhalte jedes Jahr mehrere Hundert Initiativbewerbungen, sagt Tiemo Kracht gegenüber dem Handelsblatt. Doch alle großen Beratungshäuser buhlten stark um einen ganz bestimmten Pool an Beratungspersönlichkeiten. Große Managementberatungen wie McKinsey oder die Boston Consulting Group könnten als Global Player Strukturen schaffen, die unter dem Stichwort Work-Life-Balance mit unterschiedlichen Lebensentwürfen kompatibel seien. Mangels Masse und vergleichbarer Größe müssten sich Personalberatungen schon etwas anderes einfallen lassen, um hier Paroli zu bieten. Kienbaum setzte stärker als früher auf eigene Personalentwicklung und rekrutiere vermehrt aus dem Kreis der Praktikanten. Gleichzeitig versuche Kienbaum, mit flexiblen Arbeitsstrukturen, Weiterbildungsangeboten und Ausbildung Mitarbeiter zu binden.

Einen Wandel gibt es – so Kracht - auch bei den Anforderungen an die Bewerber. Stand früher die Fachkompetenz im Vordergrund, spiele heute die Charakterstärke eine immer wichtigere Rolle. Kracht: „Fachliche Defizite lassen sich abbauen, die Persönlichkeit zementiert sich eher.“ Sein Haus suche für Führungsaufgaben daher sinnstiftende Persönlichkeiten.

Quelle: Handelsblatt, 15. Mai 2014

Printausgabe, Seite 53