Herr Holle soll den Euro retten

Levin Holle (44) wechselte laut Financial Times am 1. Januar vom Leiter des Berliner BCG-Büros zum Leiter der Abteilung Finanzmarktpolitik bei Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble.

Holle gilt als entspannt, ruhig und sympathisch, ist Einserjurist und soll im Schäuble-Ministerium die Entscheidungen zur Lösung der Euro-Krise mit vorbereiten. Der gebürtige Düsseldorfer und Vater von vier Kindern stieg vor knapp 15 Jahren bei BCG ein - direkt nach Jurastudium und Promotion. Schon dort hat sich Holle mit den Auswirkungen der Finanz- und Staatsschuldenkrise beschäftigt.

Der Spezialist für Finanzdienstleister half bei der Sanierung der Landesbank Berlin (LBB) und der Neuausrichtung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). "Bei McKinsey und BCG gibt es mittlerweile viele gewendete Banker unter den Beratern, die noch viel kritischer mit dem Finanzdienstleistungsgewerbe ins Gericht gehen als viele Nichtbanker. Ich hoffe, dass Holle dazugehört", kommentiert ein langjähriger McKinsey-Partner, der selbst im Public Sector tätig ist, Holles Seitenwechsel. BCG-Deutschlandchef Christian Veith (53) dürfte sich allemal darüber freuen, dass nun ein alter Kollege von ihm im Ministerium sitzt. Während McKinsey und Roland Berger schon seit vielen Jahren im öffentlichen Sektor beratend tätig sind, entschied sich BCG erst vor ein paar Jahren, sein Netzwerk an Auftraggebern und treuen Alumni auf die öffentliche Verwaltung auszudehnen.

(09.01.2012) Quelle: FTD

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