Headhunter holen Top-Beraterinnen in die Konzernetagen

Die deutsche Wirtschaft soll weiblicher werden. Doch Headhunter klagen, es gebe kaum Frauen, die bereit und zugleich qualifiziert genug seien, Chefposten einzunehmen. Wahrscheinlicher ist, dass vielen Unternehmen der Mut fehlt, fähige Frauen schneller als bisher in Top-Positionen zu befördern. Um ja nichts falsch zu machen, greifen Headhunter wie Aufsichtsräte verstärkt auf Partnerinnen von Topstrategieberatungen oder auch von großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zurück. Nach dem Motto: Wer bei McKinsey oder KPMG aufgestiegen ist, muss gut sein.

So ist Ex-McKinsey-Partnerin Birgit König (47) seit 1. Januar Vorstandschefin der Privaten Krankenversicherung der Allianz. Die promovierte Biochemikerin war zuvor bei McKinsey Mitglied der europäischen Health Care Practice. Claudia Nemat (43), ebenfalls lange Jahre bei McKinsey, zog bereits im Herbst 2011 als erste Frau und Europachefin in den Vorstand der Deutschen Telekom ein. Und Elke König (57) trat zum 1. Januar 2012 die Nachfolge von Jochen Sanio (64) an der Spitze der Finanzaufsichtsbehörde Bafin an. Die promovierte Betriebswirtin war ehemals Partnerin bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, wechselte später als Mitglied der Direktion und Leiterin des Rechnungswesens und Controllings zur Münchner Rück. 2002 ging sie als Finanzvorstand zur Hannover Rück und heuerte bei dem Londoner Bilanzgremium IASB an als ihr bei der Hannover Rück der Chefposten verweigert wurde.

(09.01.2012) Quellen: Allianz, Bafin, Telekom

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