Genkartoffel wandert nach Amerika

BASF verlagert seine Pflanzenbiotechnologiesparte Plant Science von Deutschland in die USA. Die Zentrale wird künftig in Raleigh im US-Bundesstaat North Carolina sein. Auch das Geschäft mit der Gentechnik will der Konzern auf Nord- und Südamerika konzentrieren.

BASF hält grüne Gentechnik - also gentechnische Verfahren in der Pflanzenzüchtung - für eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhundert. "Die Mehrheit der Verbraucher, Landwirte und Politiker in weiten Teilen Europas akzeptiert die Gentechnik aber nicht", erklärte BASF-Vorstand Stefan Marcinowski. So hatte die EU etwa den Anbau für die BASF-Genkartoffel Amflora 2010 erst nach 13-jährigem Streit 2010 erlaubt.

Die Forschung im Bereich Biogentechnik will BASF an drei Standorten bündeln: Raleigh, Gent (Belgien) und Berlin. In Berlin will der Konzern das Biotechnik-Unternehmen Metanomics ausbauen. Am bisherigen Hauptsitz der Sparte bei Ludwigshafen sollen noch elf Stellen erhalten bleiben. Geschlossen werden die Standorte in Gatersleben (Sachsen-Anhalt) und Svalöv (Schweden).

Während die Genkartoffel das Weite sucht, will BASF in Deutschland die Kunststoff-Sparte stärken. Eine neue Großanlage für die Produktion der Chemikalie TDI soll in Ludwigshafen entstehen. TDI ist für Polyurethan-Kunststoffe notwendig - ein hochelastischer Werkstoff, der unter anderem bei Schaum- und Dämmstoffen, Fußböden und Lacken zum Einsatz kommt. BASF will mit dem Milliardenprojekt seine starke Position im Geschäft mit diesen Kunststoffen  sichern. Aktuell macht das Unternehmen rund fünf Milliarden Euro Umsatz damit und steht an der Spitze der Branche. Die Anlage soll 2014 in Betrieb gehen und etwa 200 Mitarbeiter schaffen.  (13.02.2012) Quellen: Zeit, Handelsblatt, FAZ.net

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