Einkaufsabteilungen brauchen eigenes Controlling

Viele Unternehmen könnten im Einkauf ihre Kosten senken und eine höhere Produktivität erreichen, wenn sie nur ein eigenes Controlling in der Einkaufsabteilung einführen würden. Das ist das Ergebnis einer Studie der Managementberatung Horváth & Partners und des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME).

So haben knapp drei Viertel der Unternehmen zwar ein Controlling ihrer Einkaufsaktivitäten durchgeführt, aber nur jedes zweite beschäftigt einen eigenen Controller im Einkauf, ergab die Studie "Performance Management im Einkauf 2011", an der sich 260 Unternehmen im deutschsprachigen Raum beteiligten. Nur jedes fünfte Unternehmen verfügt über eine eigene Controlling-Abteilung im Einkauf, die die Leistung der Einkäufer gezielt steuert.

Hier sollten die Einkaufschefs ansetzen. "Ein Vergleich verschiedener Kennzahlen hat ergeben, dass die Existenz eines Einkaufscontrollers ein zentraler Erfolgsfaktor ist, um Kostenpotenziale zu identifizieren und dann auch optimal zu realisieren", erklärt Thomas Nadilo, Einkaufsexperte bei Horváth & Partners. Dabei geht es um den Aufbau einer "Leistungsmessung, die neben dem finanziellen Ergebnis auch Faktoren wie Einkaufsqualität, Einkaufseffizienz, Risikomanagement oder Innovationsmanagement anhand geeigneter Kennzahlen berücksichtigt und damit eine umfassende Steuerung des Einkaufs ermöglicht."

Der Aufbau eines solchen Performance Managements sollte allerdings auch mit der Vergütung verknüpft werden. Denn es hat sich gezeigt, dass eine Honorierung der Leistungssteigerung ebenfalls ein Erfolgsfaktor für einen verbesserten Einkauf ist. (09.01.2011)

Quelle: Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.