Die Prüfer setzen weiter auf Beratung

Die Big Four der Wirtschaftsprüfung wachsen dank ihrer Beratungssparten. Der Prüferrotationspflicht sehen alle zudem zuversichtlich entgegen und hoffen auf neue Mandate, schreibt das Handelsblatt.

Es geht um viel Geld: Allein in den nächsten fünf Jahren geht es dank Prüferrotationspflicht börsennotierter Unternehmen um die Neuverteilung von Honoraren für die Abschlussprüfung in Höhe von 250 Millionen Euro. Als Verlierer dieser Vorgaben sieht sich nicht einmal der bisherige Platzhirsch im Prüfgeschäft KMPG, der sowohl im Dax als auch dem M-Dax als Marktführer jeweils 17 Mandate hält und dementsprechend aus dem Kreis der Big Four derjenige ist, der am meisten zu verlieren hat. Das liegt auch daran, dass alle vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften deutlich besser als der Markt zugelegt haben. Dessen Wachstum lag zwischen drei und vier Prozent, die Big Four – EY, PwC, Deloitte, KPMG – legten im Schnitt acht Prozent zu.
Allerdings kommt das Wachstum vorwiegend aus dem Beratungsgeschäft. Nur noch 38 Prozent der Gesamterlöse aus dem Geschäftsjahr 2014/2015 stammen aus dem Prüfgeschäft, bei dem die Honorare immerhin um 4,7 Prozent zulegten. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes stammen mittlerweile aus Beratungsleistungen im Bereich Steuern, Transaktionen und sonstige Themen – mit einem Anstieg von elf Prozent im Schnitt. Daher setzen alle vier weiter auf den Ausbau des Beratungsgeschäfts.

Quelle:
Handelsblatt, 22. Dezember 2015, Printausgabe Seite 20

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