„Big Firms“ werden noch größer

Der britische Marktforscher Source for Consulting sieht das Zeitalter der Megafirmen in der Beratung anbrechen.

Source for Consulting ist davon überzeugt, dass die großen Beratungshäuser zukünftig noch größer werden. Bislang galten die Big Four der Wirtschaftsprüfung als Inbegriff der Großfirmen in der Branche. „In den kommenden Jahren werden wir den Aufstieg einer neuen Klasse von Megafirmen erleben“, prognostiziert die britische Marktforscherin Fiona Czerniawska in ihrem Blog auf dem Onlineportal Source for Consulting. „Es wird ein Segment entstehen, in dem alle bislang bekannten Unterschiede verschwinden: Technologiefirma, Strategieberatung, Big Four werden sich als Label überholen.  

Als Beleg für das Anbrechen eines neuen Zeitalters der Megafirmen in der Beratung führt die Source for Consulting-Analystin die aktuellen Entwicklungen im Beratungsmarkt an: So stossen laut Source for Consulting aufgrund der Globalisierung in Westeuropa immer mehr Klienten zu den internationalen Netzwerken der großen Prüfungs- und Beratungshäuser hinzu. In den USA zeichne sich verstärkt ab, dass durch die Digitalisierung neue Möglichkeiten der Kombination von Front und Back Offices entstehen. Dieser Trend spiele vor allem den großen Beratungshäusern zu. Und auch die Beratungskunden in den aufstrebenden Märkten, wo der Bedarf nach Geschwindigkeit und Effizienz besonders hoch sei, um zu den etablierten Anbietern auf den Weltmärkten aufschließen zu können, suchten sich gerne Beratungspartner aus, die für Best Practice stünden.

Die neuen Megafirmen werden nach Auffassung der Beratungsexpertin Czerniawska in der Regel nicht durch organisches Wachstum allein entstehen und sich durch vier Kritierien auszeichnen: Zunächst können sie sehr effizient ihre Kunden global mit einer breiten und zugleich flexiblen Palette bedienen. Gleichzeitig verbinden sie ihre breite Produktpalette mit einem hoch spezialisierten Ansatz, der Kunden die gewünschte Expertise liefert. Drittens schließen sie die Lücke zwischen Outsourcing und Beratung und lösen so das Problem der Kunden, in wirtschaftlich unsicheren Zeiten Personal einzustellen. Vor allem aber erledigten sie diese Aufgaben ohne ihren Kundenservice und den dazugehörigen Ethos zu opfern. Und genau deshalb veränderten die Megafirmen die Beratungsbranche, weil sie die etablierten Häuser dazu zwängen, das Denken über Business Service neu zu erfinden.

Source for Consulting geht davon aus, dass die derzeit bekannten Großberatungen nicht gleich stark von dem neuen Trend zur Megafirma profitieren werden. Einige Häuser werden mit Sicherheit sehr viel schneller wachsen können als andere. Denn es zeichne sich ab, dass siegreiche Firmen bei der nächsten Ausschreibung automatisch in einer stärkeren Verhandlungsposition auftreten könnten. Im Klartext: Häuser, die den Zuschlag für ein globales Mega-Transformationsprojekt erhalten, werden für andere globale Auftraggeber automatisch interessanter.

Quelle: Sourceforconsulting.com, 18. Juni 2013