Beraterin wechselt ins Bundesentwicklungsministerium

Dass Unternehmensberater ihre Karriere in einem Bundesministerium fortsetzen, liegt offensichtlich im Trend: Im Januar wechselte der langjährige BCG-Partner Levin Holle (44) als neuer Leiter der Abteilung Finanzmarktpolitik ins Schäuble-Ministerium. Jetzt übernahm McKinsey-Frau Uta Böllhoff (39) zum 1. Februar die Leitung der Abteilung "Europäische und multilaterale Entwicklungspolitik, Südosteuropa, Naher Osten, Afghanistan und Pakistan" im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ).

Uta Böllhoff soll für mehr Effizienz in der Entwicklungsarbeit sorgen. Die gebürtige Ostwestfälin ist promovierte Volkswirtin und gilt bei McKinsey als ausgewiesene Expertin für die Beratung von Entwicklungs- und Schwellenländern in puncto Wirtschafts- und Wachstumsentwicklung.

Seit 1999 bei der internationalen Strategieberatung an Bord, verantwortete die Wahl-Berlinerin und Mutter zweier Kinder Beratungsmandate im öffentlichen Sektor. Die Senior-Projektleiterin verbrachte drei Jahre im Mittleren Osten und erarbeitete Entwicklungsstrategien für verschiedene Länder in der Region Nahost und Nordafrika.

In ihrem neuen Job wird Uta Böllhoff aber zunächst vor allem eins gebrauchen können: starke Nerven und diplomatisches Geschick. Denn noch vor Vertragsunterzeichnung brachte Böllhoff ihr FDP-Parteibuch in Bedrängnis. Ihrem neuen Dienstherrn, Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel, wird vorgeworfen, neue Posten vornehmlich mit FDP-Parteigenossen zu besetzen. Böllhoff wird es deshalb nicht leicht haben, die BMZ-Beamten von ihrer Fachexpertise zu überzeugen.

Hinzu kommt: Der Seitenwechsel von der Unternehmensberatung in den öffentlichen Sektor bringt in der Regel erhebliche Einkommenseinbußen mit sich. Wer jedoch auf einer Schlüsselposition in der öffentlichen Verwaltung landet, bekommt dafür die Chance, gesellschaftliche Entwicklungen mit zu gestalten.

(06.02.2012) Quellen: WirtschaftsWoche, eigene Recherchen

(Siehe JobguideXPress_Consulting_Januar_2012)

McKinsey