Arthur D. Little hat seine Freiheit zurück

Die nach eigenen Angaben älteste Strategieberatung der Welt Arthur D. Little (ADL) gehört wieder seinen Partnern. 2002 hatte der französische Technologiekonzern Altran die auf Innovation und Technologie spezialisierte Strategieberatung gekauft. Doch die Idee, dass Altran und A.D. Little sich gegenseitig befruchten könnten, ging nicht auf. Jetzt wagen 14 ADL-Getreue den Neustart, meldet die Financial Times Deutschland.

Zwischen 13 und 20 Millionen Euro betrage der Kaufpreis, den die 14 Partner für den zum Jahreswechsel ausgehandelten Management Buy Out aufbringen müssen. Gleichzeitig stellt Altran noch ein Darlehen von 15 Millionen Euro zur Verfügung, das die neuen Besitzer für Investitionen nutzen können.

2011 feierte die Strategieberatung ihr 125-jähriges Firmenjubiläum, hat aber eine langjährige Durststrecke hinter sich.1886 von dem MIT-Professor Arthur D. Little gegründet, manövrierte sich ADL durch einen Börsengang und das Platzen der Internetblase 2001 schon einmal an den Rand des Ruins. Weil lange Zeit nicht klar war, wofür die Beratung eigentlich stehen sollte, schrumpfte der weltweite Umsatz 2010 auf 113 Millionen Euro und damit auf das Niveau einer Mittelstandsberatung. 2009 waren es noch 171 Millionen Euro Umsatz gewesen.

Die neue Eigentümerstruktur verschafft den Partnern mehr Entscheidungsfreiheit. Fabian Dömer, ADL-Chef in Deutschland, erhofft sich eine stärkere Rückkehr zu den unternehmerischen Wurzeln und mehr strategische Flexibilität. Ob das funktioniert, wird sich erst noch erweisen müssen. Denn ein Manko hat ADL, das auch der Management Buy Out nicht korrigieren konnte: die relativ geringe globale Schlagkraft.

Quelle: Financial Times (2. Januar 2012)

ADL-Neustart