APAK-Sonderprüfer Rolf Bose unter Beschuss

Für die Linken ist der Oberkontrolleur der Abschlussprüfer-Aufsichtskommission (APAK) Rolf Bose eine problematische Personalie, meldet das Handelsblatt. Von 2006 bis 2011 testierte er als Abschlussprüfer bei KPMG die Bilanzen der Deutschen Bank.

Eine „kleine Anfrage“ an die Bundesregierung mit mehr als 50 Auskunftswünschen rund um das Gewerbe der Wirtschaftsprüfer brachte die für die Linken brisante Personalie auf den Tisch. Als Leiter der Sonderuntersuchungen bei der APAK gehöre es zu den Aufgaben von Rolf Bose, die Arbeit der Wirtschaftsprüfer bei Großkonzernen unter die Lupe zu nehmen. Da er selbst bei der Deutschen Bank früher als Abschlussprüfer tätig gewesen sei, brächte dies einen möglichen Interessenkonflikt mit sich, so die Linken. Die APAK selbst wie auch die Bundesregierung jedoch antworteten auf die Linken-Anfrage: „Für einen Interessenkonflikt gab und gibt es keine Anhaltspunkte“. Die Begründung: Bose sei von Kontrollen bei einem vormaligen Arbeitgeber ausgeschlossen. 

Selbst wenn er nicht persönlich an einer Sonderuntersuchung teilnähme, seien es doch seine Mitarbeiter. Die wiederum könnten gegenüber ihrem unmittelbaren Vorgesetzten befangen sein, konterten die Linken. 

Auch innerhalb des Berufsstandes stößt Bose laut Handelblatt auf Kritik. Die Deutsche Bank sei definitiv in den Libor-Skandal verwickelt, gegen sie würde wegen Umsatzsteuerbetrug ermittelt und sie habe im Falle Kirch keine Rückstellungen gebildet, zitiert das Wirtschaftsblatt den Kölner Wirtschaftsprüfer und Anbieter von Fachseminaren Dirk Hildebrandt. Außerdem stünden Bilanzmanipulationen in Milliardenhöhe in der Finanzmarktkrise im Raum. „Die Skandale waren alle vor der Einstellung von Ralf Bose bekannt“, so Hildebrandt.

Quelle: Handelsblatt, 12. November 2014, Printausgabe Seite 19