35.000 Arbeitsplätze von großem Konzernumbau betroffen

Der neue Chef bei ThyssenKrupp, Heinrich Hiesinger (Bild), räumt tüchtig auf. Nur vier Monate nach seinem Amtsantritt hat der frühere Siemens-Manager verkündet, dass er diverse Konzernsparten, darunter vor allem die Edelstahlsparte, verkaufen will.

Von diesen Plänen betroffen sind insgesamt 35.000 Arbeitsplätze. Betriebsbedingte Kündigungen soll es jedoch nicht geben, versicherte der Konzern.

Laut Manager-Magazin soll der Bereich "Stainless" (Edelstahl) mit einem Umsatz von 5,9 Milliarden Euro und mehr als 11.000 Mitarbeitern eigenständig werden. Dadurch soll der Bereich nach ThyssenKrupp-Angaben die Chance erhalten, seine Wettbewerbsposition zum Beispiel über strategische Partnerschaften weiterzuentwickeln. Mit Stainless ist der Konzern bislang Branchenführer im Edelstahlgeschäft. Der Markt leidet aber, so das Manager-Magazin, unter Überkapazitäten und dem schwankenden Nickelpreis.

Auf der Verkaufsliste sollen außerdem ThyssenKrupp Waupaca - der Marktführer im Bereich Eisenguss in den USA -, der Autozulieferer ThyssenKrupp Tailored Blanks und das brasilianische Automotive Systems Geschäft stehen. Zudem will ThyssenKrupp das Fahrwerkgeschäft der Bilstein-Gruppe und der Tochter Presta Steering bündeln.

Mit dem radikalen Schnitt will das Unternehmen seinen Schuldenberg abbauen und Spielraum für Wachstum in Schwellenländern gewinnen. (1. Juni 2011)

Quellen: VDI Nachrichten, Manager-Magazin, Der Westen, Financial Times Deutschland, Handelsblatt

 

ThyssenKrupp