100 Millionen Euro pro Jahr an Investitionen geplant

Ab 2013 will der Hamburger Stadthaushalt jedes Jahr 100 Millionen Euro für Investitionen in den Hafen vorsehen. Das hatte der neue Hamburger Wirtschaftssenator Ian Karan bereits im September angekündigt. Jetzt kritisierte der Hamburger Hafenverband nochmals lautstark die verfehlte Senats- und Bundespolitik der vergangenen Jahre in der Hoffnung, in der neu besetzten schwarz-grünen Regierung mehr Gehör für seine Belange zu finden. Denn fest steht auch: Die in den nächsten 20 Jahren für den Infrastruktur-Ausbau benötigten Milliardeninvestitionen kann die Hansestadt alleine nicht tragen, sondern braucht Geld vom Bund.

Grund für die Kritik ist die schwache Bilanz des Hafens 2009. So hatte der Hamburger Hafenverband stärker als andere Häfen unter dem Konjunkturknick zu leiden und verzeichnete zum 125-jährigen Bestehen einen Gewinneinbruch von 59 Prozent. Neben dem scharfen Konkurrenzkampf hatte beispielsweise der Senat in der Krise die Anlaufgebühren für Reeder erhöht und damit zum falschen Zeitpunkt das Festmachen in der Hansestadt verteuert. Ärgerlich aus Sicht der Logistiker: Der neue Fünfjahresplan zur Weiterentwicklung des Hafens werde ohne Beteiligung der Wirtschaft erstellt. Immerhin profitiert Hamburg jetzt auch vom Aufschwung. Mit einem Plus von acht Prozent im ersten Halbjahr gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 stieg der Umschlag auf fast 59 Millionen Tonnen. Damit liegt die Stadt aber immer noch unter den Wachstumszahlen der Konkurrenz: Bremen etwa erzielte ein Plus von 20 Prozent. (4. November 2010)

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, THB Deutsche Schifffahrts-Zeitung

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