McKinsey wird Integrationsberater

Für 238.000 Euro soll McKinsey ein Konzept für die Integration von Flüchtlingen in Berlin erarbeiten. Für die Opposition hat der Deal ein „Geschmäckle“, schreibt die Berliner Tagespresse.

Bislang hatte McKinsey unentgeltlich das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ebenso wie das Berliner Landesamt Lageso beraten. Im Januar wechselte McKinsey-Berater Sebastian Muschter auf den Chefposten der Lageso, nun folgte die Auftragsvergabe zur Erarbeitung eines Konzepts an McKinsey. Mit dem Honorar von 238.000 Euro liegt der Deal knapp unterhalb der Höhe, die eine europaweite Ausschreibung erfordert. Für die Opposition, so schreibt der Tagesspiegel, sei das ein Skandal und ein Deal mit Geschmäckle. Auch die Taz zitiert die Opposition mit ihrer harschen Kritik, sieht den Vorgang aber in einem Kommentar eher gemäßigt. Demnach sei die kostenlose Beratung eher als Lackmustest zu werten. Tatsache sei, dass eine Ausschreibung jetzt wertvolle Zeit kosten würde – und diese Wochen seien für die Integration eine verlorene Zeit. Außerdem sei fraglich, ob trotz einer möglichen Einsparung letztendlich auch eine Unternehmensberatung mit entsprechender Expertise den Auftrag bekäme.

Quelle:Der Tagesspiegel, 17. Februar 2016
Die Tageszeitung, 17. Februar 2016, Printausgabe Seite 20
Die Tageszeitung, 18. Februar 2016, Printausgabe Seite 20

>> Zu den e-Magazines