Wider das Wulff-Syndrom

Wie es passieren kann, dass immer wieder Politiker und Manager - wie zuletzt Bundespräsident Christian Wullf - den Blick für die Realität verlieren, analysiert sehr schön ein Beitrag in der Wirtschaftswoche.

Die Hauptgründe: Ab einer gewissen Ebene sind die führenden Köpfe mehrheitlich von Ja-Sagern und Günstlingen umgegeben. Kritisches Feedback gibt's kaum noch, stattdessen viel und stetigen Zuspruch. Zudem müssen Führungskräfte zunehmend "normale" Aufgaben delegieren, weil ihnen schlicht die Zeit fehlt. Chauffeure, Leibwächter, Privatflieger schirmen zusätzlich ab. Dadurch geht das Gefühl für die Welt "da draußen" flöten. Sie sind umgeben von ihresgleichen und von Untergebenen. Schnell werden, so schreibt das Magazin, Konferenzen zu Audienzen, Mitarbeiter werden abgebügelt, die eigene Meinung über die aller anderen gestellt. Tipps, um sich gegen so etwas zu schützen: Regelmäßig den Kontakt zur Basis suchen, Feedback - vor allem von Personen jenseits des eigenen Dunstkreises - einfordern und ertragen lernen, sich als Teil und nicht als Spitze eines Unternehmens begreifen.

(06.02.2012) Quelle: Wirtschaftswoche

Realitätsverlust