Wer einmal am Google-Pranger steht

Dass Google einen sehr schnell die Karriere kosten kann, analysiert ein Kolumnist des Handelsblatts sehr treffend. Denn das Internet vergisst bekanntlich wenig.

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Und ist der eigene Name erstmal verknüpft mit irgendwelchen negativen Schlagworten, wird jeder Suchmaschinenbenutzer immer wieder mit der Nase darauf gestoßen. Und dabei ist es völlig gleichgültig, ob die Kritik oder das Gerücht tatsächlich der Wahrheit entsprechen oder zum Beispiel den Hirngespinsten eines mißgünstigen Wettbewerbers, eines verärgerten bloggenden Kunden, eines frustrierten Mitarbeiters oder einer enttäuschten Liebe entstammen. Einmal öffentlich, immer öffentlich. Einsehbar für Mitarbeiter, Kollegen, Personalabteilungen, Freunde oder Kunden. Wer will zum Beispiel, so fragt der Autor, einen solchermaßen gebrandmarkten Menschen einstellen? Da ist das aktuelle Beispiel von Bettina Wulff, der Frau des Ex-Bundespräsidenten, die wegen despektierlicher Schlagworte gegen Google klagt, nur die prominente Spitze des Eisbergs. Jeden kann der digitale Schuldspruch jederzeit treffen. Und: Je erfolgreicher, desto schneller am Pranger.  – Einen wirksamen Schutz dagegen gibt es nicht.

(10.2012) Quelle: Handelsblatt