T-Systems mit neuer Strategie

Die Telekom-Großkundentochter T-Systems soll künftig mit zwei strategischen Einheiten agieren statt mit drei. Der neue Chef Adel Al-Saleh (Foto) will das Haus so aus der Verlustzone bringen, schreibt das Handelsblatt.

T-Systems

Die Bilanz des IT-Dienstleisters T-Systems mit seinen aktuell 37.000 Mitarbeitern weltweit ist kein Glanzstück: In den letzten zehn Jahren war das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ohne Berücksichtigung von Sondereinflüssen nur ein einziges Mal positiv. Das dritte Quartal 2017 brachte sogar eine Halbierung des Konzernüberschusses auf nur noch 507 Millionen Euro, weil die Buchhalter 1,2 Milliarden Euro abschreiben mussten.

Jetzt soll es Adel Al-Saleh richten, den T-Systems vom dem britischen Northgate Information Services (NIS) abgeworben hat. Er hat Erfahrungen mit Restrukturierungen sowie Sanierungen und will mit einer neuen Strategie die Effizienz und Qualität der Angebote verbessern. Sein Plan sieht es vor, T-Systems künftig in die beiden strategischen Einheiten namens Portfolio und Delivery zu unterteilen – und zwar in rechtlich selbstständige Gesellschaften. Die erste Einheit soll Angebote für Kunden formulieren, die zweite Einheit diese dann schnell, zeitgerecht und im Rahmen der budgetierten Kosten ausführen, so das Handelsblatt.

Denn T-Systems mußte sich immer wieder mit Kundenreklamationen auseinandersetzen, weil Zeit- und Kostenpläne nicht eingehalten wurden. Jetzt soll der Konzern aufhören, sich mit sich selber zu beschäftigen und wieder mit der neuen Struktur auf Kurs kommen. Auf Gegenwind stößt Al-Saleh zunächst bei den Gewerkschaften, die fürchten, dass es bei der Trennung der Bereiche nicht bleiben wird. Besonders die IT-Abtrennung lege nahe, dass ein Verkauf vorbereitet werde.

Der neue Chef hält dagegen und fordert, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Jeder solle dafür brennen, den Kunden erfolgreicher zu machen, damit stelle sich der Erfolg für T-Systems automatisch ein, zitiert das Handelsblatt den neuen T-Systems-Chef. Al-Saleh sei nicht gekommen, um Teile von T-Systems zu verkaufen. Aber wenn sich der Erfolg nicht einstelle, könne er auch „rasch umdenken“.

Quelle: Handelsblatt, 18. Januar 2018, Printausgabe Seite 18/19