Schlamperei bei KPMG und BDO?

Der Insolvenzverwalter des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor, Hans-Gerd Jauch, hat jetzt die Wirtschaftsprüfer KPMG und BDO verklagt, schreiben FAZ, Handelsblatt und Süddeutsche Zeitung. Sie sollen versäumt haben, den Konzern rechtzeitig auf die Zahlungsunfähigkeit hinzuweisen.

Es geht um fast 100 Millionen Euro: Insolvenzverwalter Hans-Gerd Jauch fordert per Schadenersatzklage, die er schon Ende 2014 bei den Landgerichten Frankfurt und Düsseldorf eingereicht hat, von KPMG rund 85 Millionen Euro, weitere 12,4 Millionen soll BDO zahlen. Sein Vorwurf: Die beiden Arcandor-Prüfer hätten es 2008 pflichtwidrig unterlassen, den Konzern schon damals auf seine bestehende Zahlungsunfähigkeit hinzuweisen. Erst Mitte 2009 reichte Arcandor den Insolvenzantrag ein. BDO hatte 2008 die Bilanz geprüft, KPMG sollte die Sanierungsfähigkeit des Konzerns untersuchen – und kam gegen Ende 2008 zum Schluss, Arcandor sei noch zu sanieren. Beide Prüfungsgesellschaften weisen die Vorwürfe zurück.

Quellen: Handelsblatt, 21. Juli 2015; Süddeutsche Zeitung, 20. Juli 2015; FAZ, 22. Juli 2015, Printausgabe Seite 20
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