PwC bekommt Ärger wegen kurioser Studie

Was kostet eine Abstimmung über die Homo-Ehe? Mit einer Studie zu dieser Fragestellung fing sich PwC in Australien viel Ärger ein. Mehr noch: Die Kritik kratzt an der Unabhängigkeit und Objektivität von PwC, schreibt das Finance Magazin.

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Australien streitet derzeit darüber, ob das Land selbst über die Zulassung der Homo-Ehe abstimmen sollte oder ob eine Entscheidung durch das Parlament ausreicht. PwC legte dazu eine Studie vor und kam zu dem Schluss, dass eine Volksabstimmung Australien rund 525 Millionen Australische Dollar kosten würde. 158 Millionen Dollar allein würden Druck und Verteilung von Plakaten kosten, weitere 281 Millionen kämen durch volkswirtschaftliche Verluste dazu, wenn die Australier sich Samstags eine Stunde Zeit nähmen, um zur Abstimmung zu schreiten. Weitere 20 Millionen Dollar würde es die Volkswirtschaft kosten, Behandlungen der Homosexuellen bei Psychologen zu finanzieren, damit die „mentale Gesundheit“ gewährleistet bleibe, so ein kurioser Kostenposten. Eine Abstimmung im Parlament hingegen koste nur 17 Millionen Dollar und wäre der bessere Weg.

Genau das aber brachte PwC den Vorwurf ein, keine unabhängige Studie vorgelegt zu haben, sondern als Verfechter der Homo-Ehe die Kosten künstlich hochgerechnet zu haben. Sie polemisieren, dass man auch gleich die Wahlen abschaffen sollte, weil diese zu teuer seien. Der Vorwurf trifft PwC auch deshalb, weil die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft jetzt nach 2012 zum zweiten Mal in Australien zum besten Arbeitgeber für Schwule und Lesben gekürt wurde.

Quelle:finance-magazin.de, 18. März 2016