Pleitewelle könnte auch auf Mittelstand überschwappen

7. September 2009 - Experten rechnen damit, dass die Pleitewelle noch in diesem Jahr von Großunternehmen auf den Mittelstand übergreifen wird. 2009 werde die Zahl der Unternehmenspleiten um 14 Prozent auf 35.000 Fälle steigen, schätzt die Wirtschaftsauskunftei Creditreform.

So planen mittlerweile auch die traditionell krisenfesten Familienunternehmen mit Entlassungen. 41 Prozent haben bereits Pläne für einen Personalabbau in der Schublade, berichtet das Handelsblatt aus einer Studie der Uni Witten/Herdecke. 75 Prozent klagen über dramatische Nachfrageeinbrüche und fallende Preise. Doch lediglich ein Viertel schätzt die Entwicklung im nächsten Jahr als „bedrohlich“ oder "sehr bedrohlich" ein. "Die Selbstgewissheit der Familienunternehmen ist ungebrochen", urteilt Tom Rüsen, Experte für Familienunternehmen an der Uni Witten/Herdecke. Ihr Optimismus stütze sich vor allem auf folgende Faktoren: eine hohe Eigenkapitalquote (im Schnitt 40 Prozent), eine Belegschaft, die auch in der Krise bereit ist, Opfer zu bringen, eine enge Kunden- und Lieferantenbeziehung sowie eine gute Rückendeckung durch Familie und Gesellschafter.

Quellen: Handelsblatt, Tagesspiegel

Video: "Die Kreditklemme im Mittelstand", ARD-Morgenmagazin

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