Oliver Wyman: Zuviel Einfluss auf Banken-Stresstest?

Weil die Europäische Zentralbank (EZB) derzeit noch die Bankenaufsicht aufbaut, nimmt sie Expertenrat in Anspruch. Bei der Organisation des Stresstests hilft Oliver Wyman. Kritiker sehen darin zuviel Einfluss, schreibt die Wirtschaftswoche.

 

Sorgen machen sich Kritiker, weil die Aufgabe von Oliver Wyman bei dem Großprojekt nicht genau umrissen ist. Die Transparenz fehlt, gleichzeitig darf und will sich Oliver Wyman nicht dazu äußern. Betont wird lediglich, dass es um das Verfahren geht. Mit der Ergatterung des Auftrages nach einer Ausschreibung im Herbst 2013 ist Oliver Wyman von allen sonstigen Beratungsprojekten bei Banken ausgeschlossen. Das Haus baut darauf, bei einem erfolgreichen Stresstest die eigene Reputation zu erhöhen und bei künftigen Auftragsvergaben besser aufgestellt zu sein.

Sorgen macht sich die Branche aber, weil es nicht nur um technische Abläufe geht, sondern auch um riesige Datenmengen – und um die Frage, wie sie erhoben, geordnet und sinnvoll verwendet werden können. Die Bewertung obliegt zwar der EZB, aber es bleibt die Sorge, dass Oliver Wyman genau diese Daten bei späteren Projekten verwenden könnte. Das schließt Oliver Wyman selbst aus, die Branche aber bleibt skeptisch.

Quelle: WirtschaftsWoche, 21. Juli 2014