Mittelmaß kommt derzeit weiter

Ein mittelmäßiger Absolvent oder Mitarbeiter kann - besonders derzeit - durchaus Karriere machen. Gleich zwei Beiträge behandeln in diesem Monat diese doch etwas überraschende These.

So stellt Karriereberaterin Svenja Hofert bei Spiegel Online fest, dass sich einstellende Unternehmen derzeit eher für "Uschi aus Herne" als für "Ulrike aus Harvard" entscheiden würden. Ihre Erfahrung: Derzeit wird vorrangig in mittelgroßen Unternehmen rekrutiert. Und dort gebe man mittelguten Bewerbern den Vorzug. Bei Top-Kandidaten mit internationalen Lebensläufen würde man unterstellen, dass diese ruckzuck wieder abspringen, sobald der Arbeitsmarkt anzieht und die Großkonzerne wieder stärker suchen.

In einem Handelsblatt-Beitrag schätzt der BWL-Forscher Matthias Kräkel, dass ein mittelmäßiger Bewerber bei einem Vorstellungstermin eher das Rennen macht als ein Einser-Kandidat. Seine Erklärung: Schwächere Bewerber würden sich - ihrer Mankos bewusst - stärker ins Zeug legen als jene, die viele Alternativ-Angebote in der Hinterhand wähnen. "Es setzen sich die durch, die keinen Plan B haben," stellt der Wissenschaftler dazu fest. (8. Februar 2010)

Quellen: Spiegel Online, Handelsblatt

Einstieg und Aufstieg