Junge Deutsche sind optimistisch – aber ein bisschen bequem

Eine Studie aus dem November zeigt, dass der deutsche Nachwuchs in Sachen Job und Karriere zuversichtlich in die Zukunft schaut. Dabei bleibt die Risikofreude aber auf der Strecke.

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Das Meinungsforschungsinstitut Yougov hat für das Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation 6.000 junge Erwachsene in sechs europäischen Ländern zur digitalen Zukunft befragt. Mit von der Partie waren 18- bis 30-Jährige aus Deutschland, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Spanien und der Tschechischen Republik. Dabei fanden die Forscher heraus, dass 43 Prozent der befragten jungen Deutschen erwarten, dass es ihnen mit Blick auf Gehalt, Karriere und Lebensstandard besser gehen wird als ihren Eltern. Die Deutschen zeigen damit die größte Zuversicht in Europa. Nur Holländer und Tschechen sind ähnlich optimistisch (42 und 39 Prozent). In Spanien und Italien erwarten dagegen nur 29 und 23 Prozent der Jungen Besseres von der Zukunft. 

Mit dem Wohlfühlen kommt aber auch die Trägheit, stellten die Forscher fest: So zeigt der deutsche Nachwuchs zum Beispiel deutlich weniger Lust, sich selbstständig zu machen oder bei einem Startup anzufangen, als etwa Südeuropäer, die in der Existenzgründung ihre Chance sehen, der prekären Jobsituation ihres Landes zu entkommen. Fast die Hälfte der jungen Deutschen befürchtet, dann zu viel arbeiten zu müssen und dass die Work-Life-Balance aus dem Gleichgewicht gerät. Mit dieser wenig risikofreudigen Einstellung, so die Macher der Studie, laufen Jobsuchende Gefahr, dass ihnen Bewerber aus anderen Ländern den Rang ablaufen.