Headhunterbranche vor der Aufspaltung

Die einen kämpfen ums Überleben, die anderen schließen lukrative Geschäfte ab: In der Headhunter-Branche gibt es einige Großverdiener, während es für Einzelkämpfer und kleine Firmen eng wird, schreibt Spiegel Online.

Spitzenverdiener in Deutschland ist Egon Zehnder. Das Schweizer Unternehmen macht mit seiner Deutschlandtochter 83,1 Millionen Euro Umsatz, 25 Prozent mehr als noch 2013. Das geht aus dem aktuellen Ranking des Düsseldorfer Branchenportals Consultingstar hervor. Mit Abstand folgt auf Platz zwei Kienbaum Executive Consultants mit 30 Millionen Euro Umsatz, ehe auf den Folgeplätzen die Tochtergesellschaften der amerikanischen Firmen Spencer Stuart, Korn Ferry und Russel Reynolds landen. Rund 1,7 Milliarden Euro Umsatz erzielte die Branche 2014 bundesweit, ein Plus von 5,7 Prozent.

In der Branche arbeiten rund 5.800 Personalberater in etwa 2.000 Gesellschaften, darunter als Ausnahme zwei börsennotierte Unternehmen (Korn Ferry und Heidrick&Struggles), während sonst private, partnerschaftlich strukturierte Unternehmen wie Zehnder oder Spencer Stuart den Markt dominieren. Hinzu kommen weltweite netzartige Zusammenschlüsse, etwa Amrop oder Boyden. Allerdings, so zitiert Spiegel Online eine aktuelle Analyse des Bundesverbandes deutscher Unternehmensberater (BDU), teilt sich der Markt auch in ein Oberhaus, in erfolgreiche Spezialisten und ein Heer von Einzelberatern und Minifirmen auf. Jede vierte Personalberatung verzeichnete 2014 Umsatzverluste, viele kämpfen ums Überleben. 

So bekommen die Personalberater immer mehr Konkurrenz von Recruiting Agencys amerikanischer oder britischer Herkunft, die auf Basis niedriger Erfolgshonorare antreten. Hinzu kommt, dass die sozialen Netzwerke die Personalsuche für die HR-Abteilungen viel einfacher machen. Vor allem die Personalsuche der Arbeitgeber auf eigene Faust, selbst bei der Besetzung von Toppositionen, spürt die Branche: Fast 90 Prozent der Headhunter sieht das als Problem an.