"GeiWis" werden attraktiv durch Spezialwissen

8. September 2008 - Geisteswissenschaftler haben durchaus Chancen, auch in Großunternehmen Fuß zu fassen. Doch Quereinsteiger müssen Spezialqualifikationen mitbringen.

Nur zwei Drittel der Großunternehmen in Deutschland beschäftigt Geisteswissenschaftler, stellte das Institut der deutschen Wirtschaft in einer Befragung fest. Philosophen, Soziologen oder Absolventen mit Sprachkenntnissen hätten jedoch mittlerweile durchaus gute Job-Chancen, glaubt das Magazin Junge Karriere. Grundsätzlich gelte: Quereinsteiger müssen Unternehmen einen Mehrwert liefern. Sie werden nicht wegen einer allgemeinen Querschnittsqualifikation eingestellt, sondern weil sie aus einem anderen Fach Spezialqualifikation mitbringen. Quereinsteiger können deshalb mit interkultureller Kompetenz, Sprachkenntnissen und internationaler Erfahrung punkten. Der Haken: Nach der IW-Umfrage schätzt nur rund ein Drittel bis die Hälfte der befragten Unternehmen den interkulturellen Beitrag der Geisteswissenschaftler als relevant für den Unternehmenserfolg ein. Unternehmen, die bereits Geisteswissenschaftler im Team haben, bewerten deren Input dagegen wesentlich höher als "unerfahrene" Unternehmen.

Absolventen sollten sich deshalb bei der Bewerbung auf Arbeitgeber konzentrieren, die schon andere Geisteswissenschaftler beschäftigen und außerdem sorgfältig nach Branchen unterscheiden: Leichter ist es in Branchen, in denen der "War for Talent" besonders tobt, darunter der  Maschinenbau. In Branchen, in denen es jetzt schon zu viele Bewerber gibt, bleibt es für Quereinsteiger weiter schwer.

Quelle: IW Köln, Junge Karriere