Erfolg 2011: Freunde, Familie - und dann lange nichts

Ein teures Auto, ein sattes Gehalt, viele Freunde, eine große Familie? Die Forscher der Essec Business School wollten wissen, was die Menschen in aller Welt unter einem erfolgreichen Leben verstehen.

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Sie ließen 3.000 Menschen in zehn Ländern befragen. Nicht sonderlich verwunderlich ist das erste Ergebnis ihrer Studie: Erfolg im Berufsleben wird in allen Ländern und Kulturen mit einem erfolgreichen Leben verbunden. Und eine glückliche Familie gehört ebenfalls dazu. Interessanter wird's bei den nationalen Feinheiten. So ist für 96 Prozent das Wichtigste im Leben wahre Freunde. Erst dann kommen Familie und Partnerschaft. Und nur ein Drittel der Befragten wäre hierzulande bereit, für den beruflichen Erfolg Opfer in Bezug auf Familie, Freunde, Partnerschaft oder Gesundheit zu bringen. Demzufolge rangiert die Karriere bei Deutschen nur recht weit hinten im Erfolgskriterien-Ranking.

Beruflicher Erfolg zeigt sich, laut 89 Prozent der Befragten, in der Fähigkeit, sich von anderen abzuheben. Danach folgen die guten Beziehungen zu Kollegen und eine besondere Verantwortung im Job. An Statussymbolen machen Deutsche den Berufserfolg einer Person überraschenderweise eher nachrangig fest: Eine möglichst hohe Nummer in der Hierarchie zu sein, zeuge "nur" bei 72 Prozent von besonderem Erfolg und Gehalt zählt nur bei der Hälfte der Deutschen als Kriterium, dass man es geschafft hat. Auf die Frage, wie man in Deutschland beruflich erfolgreich wird, erhielten Ausdauer, Entschlossenheit und Teamgeist die meisten Nennungen. Auch Ambitionen und Motivation wurden öfter verlangt. Erstaunlich dagegen: Mit Autorität kommt man hierzulande wohl nicht mehr weit. Und schade: Das Interesse für andere und Offenheit bringen einem, so die Umfrage, sehr selten beruflichen Erfolg. (10. Juni 2011)

Quelle: Financial Times Deutschland

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