Einkäufer landen immer öfter im Vorstand

Nur bis zum Abteilungsleiter und dann ist Schluss mit der Karriere im Einkauf? Wer das glaubt, sollte in die Führungsetagen der Unternehmen im Deutschen Aktienindex DAX schauen: Gleich neun von 30 Dax-Vorständen sind persönlich für den Einkauf oder für die Lieferkette ihres Unternehmens verantwortlich.

Und die Chancen, dass Beschaffungsprofis weiter verstärkt in das Topmanagement rücken, sind nach Einschätzung des Tagesspiegels hoch.

Gleich 40 Milliarden Euro mehr als 2010 muss die deutsche Industrie für Rohstoffe dieses Jahr ausgeben. Der Einkauf ist damit ein wichtiger Hebel, Liquidität zu sichern und zu sparen - eine Aufgabe für Topmanager. Und wie stehen die Chancen für Berufseinsteiger? Bestens. "Der Nachwuchs wird knapp", warnt Holger Hildebrandt, Chef des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME). Deshalb bekommen auch Quereinsteiger immer häufiger eine Chance. Neben klassischen Kaufleuten können Unternehmen aus technischen Branchen Ingenieure gut gebrauchen. Ihr Job als Einkäufer ist es dort, auf Augenhöhe in Produktion, aber auch mit Lieferanten über kostengünstigere Prozesse und Verfahren zu diskutieren. Juristen finden vor allem dann einen Einstieg, wenn sie sich im internationalen Vertrags- und Logistikrecht auskennen. Und selbst Banker sind immer häufiger gefragt: Wegen der Währungsschwankungen am Rohstoffmarkt müssen Einkäufer sich über Termingeschäfte gegen steigende Preise absichern - ein Job eigentlich für Investmentbanker. (1. März 2011)

Quelle: Tagesspiegel

Aufstiegschancen