Digitaler Campus statt überfüllter Hörsäle

Über Landesgrenzen hinweg will der Kulturwissenschaftler Jonas Liepmann von der Berliner Humboldt-Universität Studierende auf einem digitalen Campus miteinander vernetzen.

Das Pilot-Projekt "iversity" soll bisherige Portale ablösen, die Liepmann als "PDF-Friedhöfe" bezeichnet. Auf der Ideenbasis sozialer Netzwerke soll eine wirklich interaktive Plattform für Studenten entstehen und eine Antwort sein auf die überfüllten Hörsäle in Deutschland. Mit "iversity" können Dozenten einfach und kostenfrei Lehrveranstaltungen, Forschungsprojekte und Konferenzen online organisieren.

Studenten haben die Möglichkeit zum Austausch und zur Zusammenarbeit, die es in bisherigen E-Learning-Systemen nicht gibt. "Iversity bietet das, was ich selbst in meinem Studium immer vermisst habe", sagt Liepmann, "nämlich Möglichkeiten zur Zusammenarbeit auch außerhalb des Seminarraums." Zurzeit arbeitet ein zwanzigköpfiges Team auf Hochtouren daran, den digitalen Campus, der zurzeit von 11.000 Nutzern getestet wird, zu Beginn des Wintersemesters zum vollen Einsatz zu bringen. Studenten und Hochschulen können "iversity" kostenlos nutzen. Nach Auslauf der Fördergelder will Liepmann den Online-Campus durch den Verkauf von Lernmaterialen finanzieren, die Studenten ohnehin kaufen müssen. (29.09.2011) Quelle: Tagesspiegel

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