Deloitte schluckt Monitor Group

Deloitte nutzt die Notsituation des amerikanischen Strategieberatungshauses Monitor Group. Weil das Unternehmen seine Schulden in dreistelliger Millionenhöhe nicht mehr zahlen kann, übernimmt die Beratungstochter von Deloitte, Deloitte Consulting LLP, die Gruppe mit weltweit rund 100 Partnern und 1.500 Mitarbeitern, melden Wirtschaftswoche und das Portal consultingstar.com.

Die kürzlich bekannt gegebene Übernahme sieht vor, dass die einzelnen Monitor-Ableger in den Ländern von den jeweiligen nationalen Deloitte-Mitgliedsfirmen übernommen werden. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht bekannt, laut Monitor sollen aber die meisten Berater ihre Jobs auch nach der Übernahme behalten. Monitor gehört zu den mittelgroßen Beratungen und hat sich auf die Branchen Pharma, Chemie, Industrie und Konsumgüter spezialisiert. In Deutschland ist Monitor seit 1994 vertreten und erzielte unter Führung des Boston-Consulting-Aulumnus Thomas Herp 2011 laut Consultingstar.com einen Umsatz von knapp 25 Millionen Euro. Die einst als ernsthafte Konkurrenten für Strategieberater wie McKinsey, Boston Consulting, Booz und Bain gehandelten Consulter hatten allerdings ihren Ruf ramponiert, als sie Aufträge in Lybien noch zu Zeiten Muammar-al-Gaddafis erledigten. Aus heutiger Sicht, so Consultingstar.com, hatten es die Monitor-Berater wohl schon damals nötig, solche zweifelhaften Jobs zu übernehmen.

Quelle: Wirtschaftswoche (17. November 2012), Consultingstar.com (22. November 2012)

Übernahme