Brüssel gefährdet Wirtschaftsprüferjobs

Die Pläne von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier zur Zerschlagung der großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften stossen auf heftige Gegenwehr bei den großen Prüffirmen PricewaterhouseCoopers (PwC), KPMG, Ernst & Young sowie Deloitte. "Eine Trennung von Prüfung und Beratung hätte nicht nur ein Absinken der Prüfungsqualität zur Folge, sondern auch massive Auswirkungen auf die Arbeitsplätze", sagte Martin Plendl, Chef von Deloitte Deutschland gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

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In der Tat zählen die Big Four der Wirtschaftsprüfer zu den Unternehmen in Deutschland, die im Wirtschaftszweig der Professional Services am meisten Arbeitsplätze schaffen. So stellte etwa PwC allein 2011 1500 Uni-und FH-Abbsolventen ein und plant eine ähnliche hohe Zahl an Neueinstellungen für 2012. KMPG sorgt 2011 und 2012 für neue Jobs in  vergleichbarer Größenordnung wie PwC, Ernst & Young spricht von 1600 neuen Stellen. Sollte sich Barnier mit seinen Regulierungsplänen am Ende durchsetzen, würde dies das Geschäftsmodell nicht nur der Big Four, sondern auch zahlreicher mittelständischen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften durcheinander wirbeln. Bislang bauen die WP-Firmen darauf, dass sie die saisonalen Schwankungen im Prüfgeschäft durch Beratungsjobs ausgleichen konnten. Wenn zukünftig die Gesellschaften ihre Mandanten aber nicht mehr beraten dürften, entfiele dieser Kapazitätspuffer und einige der wichtigsten Job-Motoren Deutschlands gerieten ins Wanken.  (28.09.2011) Quelle: Süddeutsche Zeitung