Bilanzskandal bei Toshiba

Von blinden Wirtschaftsprüfern spricht die Neue Zürcher Zeitung, vom erfundenen Gewinn das Handelsblatt: Toshiba hat die letzten drei Jahre seinen Gewinn um 1,3 Milliarden Euro zu hoch ausgewiesen. Und Prüfer Ernst & Young ShinNihon will nichts gesehen haben.

Der Bilanzskandal wird auf jeden Fall Köpfe kosten und der japanische Elektronikkonzern muss seine Bücher korrigieren. Die NZZ spricht vom Zeitraum April 2007 bis 2014, das Handelsblatt von den letzten fünf Jahren, in denen Toshiba rund 152 Milliarden Yen (NZZ) bzw. 170 Milliarden Yen (Handelsblatt) zu viel Gewinn ausgewiesen hat, rund 1,3 Milliarden Euro. Die Summe könnte sogar noch ansteigen – weitere 330 bis 400 Milliarden Yen –, weil Abschreibungen für Restrukturierungen noch anfallen könnten. Auf die Bilanzmanipulationen waren die Verantwortlichen gekommen, um Kosten aufzuschieben und Gewinne vorzuziehen, damit die Quartalsberichte schöner ausfielen. 

Der Untersuchungsbericht zeigt auf, dass bei Toshiba alle Kontrollen versagt haben und diesen Bilanzskandal erst ermöglichten, auch die externen Prüfer von EY werden, so die NZZ, zu den Fehlbaren gezählt. Als Konsequenz hieß es zunächst, dass der Vizevorstandsvorsitzende Norio Sasaki zurücktrete, um die Verantwortung für den Skandal und den 30-prozentigen Einbruch des Aktienkurses zu übernehmen, schreibt das Handelsblatt. Jetzt sollen aber sein Nachfolger und die Hälfte des Vorstands auf einer Aktionärsversammlung im September zurücktreten.