Berater suchen Führungsfrauen

Manche Unternehmensberatung will angfristig ihre Frauenquote in der Führungsspitze steigern. Bei A.T.Kearney soll sie auf 30 Prozent und bei Bearing Point von derzeit 13 auf 23 Prozent klettern, schreibt die Süddeutsche Zeitung (SZ). Die Häuser wollen Frauen mit Teilzeit-Angeboten, Kooperationen mit Familienservices, Mentoring-Programmen, Seminaren und Coachings besonders fördern.

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Mit solchen Angeboten wollen Häuser wie A.T.Kearney, Bearing Point und Roland Berger Strategy Consultants gezielt auf weiblichen Berater-Nachwuchs zugehen. Der Grund: Die Kunden sollen angeblich stärker nach weiblichen Ratgebern nachfragen. Dies zumindest berichtete Antonio Schnieder, Präsident des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU), der Süddeutschen Zeitung (SZ): „Es gibt immer häufiger Fälle, wo explizit eine Projektmanagerin gewünscht wird“.


Die besondere Krux des Beraterberufs: Erst mit höheren Weihen lassen sich Beruf und Familie einfacher vereinbaren. Vom Berater wird erwartet, dass er fünf Tage vor Ort beim Kunden ist. Dabei sei eine ständige Anwesenheit des Beraters oft gar nicht notwendig. Die Branche arbeite – schreibt die SZ – zumindest daran, die Reisetätigkeit einzuschränken, etwa durch den Einsatz von Videokonferenzen. Durch den Projektcharakter der Arbeit könne die Unternehmensberatung an sich sehr flexible Arbeitsmodelle ermöglichen.


Roland Berger Strategy Consultants, aber auch andere Häuser, bieten Teilzeitmodelle wie 60- oder 80-Prozent-Stellen an. Die SZ zitiert Frederike Woermann-Seiger, bei Roland Berger Strategy Consultants Leiterin der globalen Talententwicklung und Mutter dreier Kinder: „Die Vorstellung, dass man als Mitarbeiter einer Unternehmensberatung keine Zeit mehr für das Privatleben hat, stimmt so einfach nicht.“
(04|2013) Quelle: Süddeutsche Zeitung