Auch blöde Fragen ernst nehmen

Wie schwer ist das Brandenburger Tor? Wieso sind Gully-Deckel rund? Wie viele Golfbälle passen in eine Telefonzelle? Solche Puzzle- und Brainteaser-Fragen sind bei Vorstellungsgesprächen in Mode. Auch wer sich derzeit bei Unternehmensberatungen oder Wirtschaftsprüfungsgesellschaften bewirbt, sollte bei solch schrägen Fragen vor allem eins: cool bleiben. Die Personaler wollen nur testen, wie belastbar und engagiert ein Bewerber ist, auch bei unkonventionellen Aufgaben nach kreativen Lösungsansätzen zu suchen, schreibt das Handelsblatt.

Beliebt sind Puzzle- und Brainteaser-Fragen - so das Handelsblatt - bei Ingenieur-Berufen, im Marketing- und IT-Bereich, aber eben auch bei Unternehmensberatungen. So stellten Recruiter des Beratungshauses Roland Berger schon mal die Frage, "Wenn die Zahnfee in Deutschland zehn Euro für jeden Milchzahn bezahlt, wie hoch liegt dann ihr jährliches Budget?" Hören wollten die Personaler keine Zahl, sondern einen "educated guess" - eine überlegte und gut argumentierte Schätzung.

Die Gratwanderung, sich mit solchen Fragen als interessanter, attraktiver Arbeitgeber darzustellen oder die Bewerber wie Schuljungen mit merkwürdigen Fragen zu behandeln, ist allerdings schmal. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, so warnt Armin Trost, Professor für Human Ressource Management an der Hochschule Furtwangen, sollten Interview-Fragen einen Bezug zum Unternehmen oder den zukünftigen Herausforderungen haben. Denn letztlich entscheide sich immer noch der hochqualifizierte Bewerber für oder gegen ein Unternehmen.
(28. Dezember 2011) Quelle: Handelsblatt

Bewerbungsgespräch