Soziales Engagement für die Tonne

Die Zeit analysiert in einem Beitrag, wie Studierende an ein Deutschlandstipendium - 300 Euro pro Monat - kommen und stellt fest: Leute, die sich nur aufs Optimieren ihrer Noten konzentrieren, haben bessere Karten als diejenigen, die sich - den offiziellen Aufrufen nach mehr Gutmenschtum folgend - in sozialem Engagement üben.

Denn: In den Auswahlverfahren vieler Unis zählen vor allem die Noten. Praktika, Auslandsaufenthalte, außer-universitäres Engagement und alles, was "begabte und leistungsstarke Studenten" (so die Bundesregierung in ihrer Ausschreibung) jenseits der Uni ausmacht, fließt nur zu einem Bruchteil in die Entscheidung ein - wenn überhaupt. So wird etwa die FU Berlin angeführt, die diese zusätzlichen Kriterien nur berücksichtigt, wenn zwei Kandidaten notengleich sind. Weil das Personal fehlt, verzichten viele Unis auf Auswahlgespräche, auf denen Studierende ihre außergewöhnlichen Lebensläufe ausbreiten könnten. Was formal nicht in die Stipendiumsanträge passt, fällt in der Regel unter den Tisch.

Und: Wer sich in sozialen, kulturellen oder ökologischen Projekten einsetzt, braucht regelmäßg Zeit. Zeit, die zum Lernen auf gute Noten fehlt. In einem solchen Fall erweist sich das soziale Engagement fürs Stipendium nicht nur als sinnlos, sondern sogar schädlich.  
(05.03.2012) Quelle: Zeit Online

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