BCG kauft Inverto

Die Strategieberatung The Boston Consulting Group (BCG) kauft die Einkaufsberatung Inverto. Damit will BCG noch tiefer in den rasant wachsenden Markt rund um Operations-Beratung einsteigen, meldet das Handelsblatt.

Bildnachweis: BCG

Mit der Übernahme setzt BCG ein Zeichen bei den sonst in Sachen Zukäufen eher zurückhaltenden Strategieberatungen. Für das Haus ist es die „größte Übernahme seit Jahren“, wie BCG-Deutschland-Chef Carsten Kratz (Foto) der FAZ sagte.

Inverto berät mit seinen 130 Mitarbeitern Unternehmen vor allem im Einkauf, aber auch in anderen so genannten Operations-Bereichen. Dazu zählen das Lieferantenmanagement und die Verbesserung interner Prozesse. Nach Schätzungen des auf die Consultingbranche spezialisierten US-Marktforschers Kennedy soll das Consultingsegment „Operations-Beratung“ weltweit auf 50 bis 60 Milliarden Dollar wachsen. Stark nachgefragt sei vor allem die Beratung dazu, wie ein Unternehmen weltweit besser und billiger einkaufen kann. Das macht bereits heute 20 Prozent des Marktes aus.

Mit der Übernahme kann BCG seine Dienstleistungen in diesem Bereich auf einen Schlag deutlich ausbauen. Inverto verfügt über eine einschlägige Datenbank und Spezial-Know-how im Einkaufs- und Supply-Chain-Management. „Moderne Unternehmensberatung ist das Zusammenspiel aus den besten Köpfen, Methoden und Tools sowie Vergleichsdaten“, sagt Kratz. 2013 lag der Inverto-Umsatz laut Handelsblatt bei 27 Millionen Euro und dürfte in den vergangenen beiden Jahren jeweils zweistellig gewachsen sein.

Der Kaufpreis blieb ungenannt. Inverto mit Sitz in Köln soll unter dem BCG-Dach eigenständig bleiben. Inverto dürfte mit der Übernahme Anschluss an den internationalen Markt bekommen. Wie alle mittelgroßen Beratungen stand die Spezialberatung vor dem Problem, eine internationale Expansion stemmen zu müssen, weil gerade die internationalen Kunden eine globale Präsenz verlangen.

Quellen: FAZ, 23. September 2016, Printausgabe Seite 22;
Handelsblatt
, 21. September 2016;
Wiwo, 21. September 2016