Wiwis gehen - MINTler eher nicht

Auch wenn die dicht gedrängten Bachelor- und Master-Stundenpläne anderes befürchten ließen, jetzt haben wir es schriftlich: Auch im neuen Studiensystem fand immerhin jeder vierte Bachelor-Studierende Zeit für eine Auslandsstation, wie eine aktuelle HIS-Studie zeigt.

Bis in den Master hinein war sogar gut jeder Dritte (39 Prozent bei Uni Master, 31 Prozent bei FH-Master) mindestens einmal zum Lernen oder Arbeiten im Ausland. Besonders beliebt ist dabei das Studieren im Ausland: Gut die Hälfte aller "Reisenden" geht an eine Uni. Für ein Praktikum haben sich 34 Prozent entschieden und 13 Prozent belegten einen Auswärts-Sprachkurs.

Insbesondere die Wiwis schnuppern noch fleißiger Auslandsluft als früher (32 Prozent in 2011 nach 28 Prozent in 2009). Das könnte unter anderem daran liegen, dass Auslands-Trips in diesen Fächern immer mehr zum Standardrepertoire für Bewerber gehören. Dagegen zieht es nur vergleichsweise wenige MINT-Studenten ins Ausland: Nur 17 Prozent der Naturwissenschaftler und Ingenieure gehen raus.

Diese Zahlen sind deshalb bedenklich, weil Auslandserfahrung mittlerweile zur Grundvoraussetzung für höhere Posten geworden ist. Das stellte gerade erst wieder ein Beitrag in der Welt fest. Verantwortungsvolle Positionen, insbesondere in global agieren Unternehmen, gehen bevorzugt an Kandidaten, die sich schon in Auslandsjobs bewährt haben. Und da könnten Jobeinsteiger mit Auslandserfahrung aus der Studienzeit schon mal ein bisschen vorlegen.

Um Studenten, Praktikanten und Berufstätigen den Schritt über die Grenzen zu erleichtern, hat das Bildungsministerium seine Broschüre "Weiterbildung ohne Grenzen" aktualisiert. Der Ratgeber stellt Organisationen und Stipendienprogramme vor, die einen bei seinen Auslandsplänen unterstützen können. (1. Juli 2011)

Infos unter www.giz.de/ibs
Quellen: HIS, Welt, GIZ, Go out

Auslandsaufenthalt