Auslandspraktikum in der Entwicklungshilfe in Indien
Wolfgang Kuhnle in Dehli

Drei Monate bei der Non-Governmental-Organisation „Saalam Baalak“ in Delhi, Indien

Wolfgang Kuhnle ist 27 und hat an der Hochschule der Medien in Stuttgart Werbung und Marktkommunikation studiert.

„Über das Auslandsamt unserer Hochschule habe ich von dem ASA-Programm von Inwent erfahren, das Studenten und Absolventen einen kurzen Freiwilligendienst in einem Entwicklungs- oder Schwellenland ermöglicht. Die Idee, schon vorhandenes Wissen aus dem Studium mit Entwicklungszusammenarbeit zu verknüpfen, fand ich sofort interessant. Die Tatsache, dass die Organisation auch eine intensive Vor- und Nachbereitung der Zeit im Ausland anbietet, hat mich überzeugt, mich nach dem Bachelor zu bewerben, um die Zeit bis zum Masterbeginn sinnvoll zu nutzen.

Meine Kenntnisse im Medienbereich konnte ich hervorragend bei der Arbeit in Indien anwenden. Die Organisation „Saalam Baalak“, was so viel bedeutet wie „Freu dich, Kind!“, bietet verschiedene Multimedia-Workshops für Straßenkinder an. Da ich im Studium auch Fotografie- und Film-Seminare belegt hatte, habe ich mit den Kindern vor allem in diesen Bereichen gearbeitet. Wir hatten einige Kameras zur Verfügung, mit denen die Kinder Fotos machen konnten, die wir für einen Kalender nutzen, der verkauft werden kann. Die Erlöse sollen wieder zurück ins Projekt fließen. Das Ziel ist natürlich nicht nur der Kalender, sondern dass die Kinder – die meist aus extrem schwierigen Verhältnissen kommen – ihre Talente entdecken. Regelmäßige „Arbeits“zeiten, Zuverlässigkeit und Teamwork waren für viele ein Fremdwort. Wir haben sie gewissermaßen auf das tägliche Leben vorbereitet und ihnen ein wenig Sicherheit gegeben.

In Deutschland hatte ich schon Erfahrung mit Bildungsarbeit gemacht, aber in Indien waren wir mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert. Vor allem ist nichts planbar. Termine ändern sich ständig, immer kann etwas dazwischenkommen. Dadurch lernt man, spontan zu handeln und sich schnell auf Veränderungen einzustellen. Für mich war das eine große Bereicherung.“

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