Wie werden Azubis bezahlt?

In Deutschland wird das Gros der Azubis nach Tarifvertrag bezahlt. Ist ein Betrieb keinem Tarif angeschlossen, so orientiert sich das Unternehmen meist trotzdem an der für die Branche üblichen Ausbildungsvergütung. Lediglich in Nischenberufen werden Lehrlinge ohne diese Vorgaben bezahlt. Dumping ist da nicht ausgeschlossen.

Im Jahr 2017 stieg die Ausbildungsvergütung in den meisten Wirtschaftszweigen um 2,6 Prozent im Westen und 2,5 Prozent im Osten an. Im Schnitt verdient ein Azubi Bundesweit im Durchschnitt 876 Euro. Bis zum dritten Lehrjahr steigt das Gehalt auf durchschnittlich 915 Euro. 

Die Spannen bei den Gehältern unterscheiden sich um mehrere Hundert Euro zwischen den einzelnen Branchen und Lehrberufen. Generell gilt: In Industrie und Handel wird besser bezahlt als im Handwerk oder in den freien Berufen. Während beispielsweise ein Industrie und Handel-Azubi über alle seine Lehrjahre auf einen Schnitt von 942 Euro monatlich kommt, beendet sein Handwerkskollege mit 204 Euro weniger seinen Monat.

Quelle: Bundesinstitut für Berufsausbildung

Gehaltstabelle Azubis

Ausbildung Gehalt (West) Gehalt (Ost)
Anlagenmechaniker/-in 951 939
Automobilkaufleute (Industrie) 762 589
Bankkaufleute 964 964
Bürokaufleute (Industrie) 877 802
Elektroniker/-in Automatisierungstechnik 947 936
Elektroniker/-in Maschinen und Antriebstechnik (Industrie) 955 939
Fachinformatiker/-in 891 835
Groß- und Außenhandelskaufleute 818 764
Informatikkaufleute 888 816
Bauzeichner 739 666
Konstruktionsmechaniker/-in 957 939
Mechatroniker/-in 947 936
Mediengestalter/-in Digital / Print 877 840
Medienkaufleute Digital / Print 798 774
Med. Fachangestellte/-r (Freie Berufe) 730 730
Metallbauer/-in 642 520
Systemelektroniker/-in 624 580
Tourismuskaufleute 642 642
Vermessungstechniker/-in (Öffentlicher Dienst) 878 878

Ausgewählte Lehrberufe, Durchschnittsangaben pro Monat in Euro für das erste Lehrjahr, Stand: 2016, Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung Bonn