McKinsey – Auslandsstudium bevorzugt

Um Bewerber muss sich McKinsey in Deutschland keine Sorgen machen. 10.000 Bewerbungen trudeln jedes Jahr allein hierzulande bei dem Marktführer der Strategieberatung ein. Jeder zweite Mitarbeiter, der neu eingestellt wird, hat allerdings mittlerweile seinen Universitätsabschluss im Ausland gemacht. Spiegel Online wollte von McKinsey-Recruitingchef Thomas Fritz wissen, warum.

„Sind Ihnen die deutschen Absolventen nicht mehr gut genug?“, fragte Spiegel Online McKinsey-Recruiter Thomas Fritz im Online-Interview. Der McKinsey-Mann konterte daraufhin, dass sich nicht die Ansprüche von McKinsey verändert hätten, dafür aber die der Bewerber. „Durch die Bologna-Reform sind die Studenten deutlich mobiler geworden“, sagte Fritz. Viele Studenten absolvierten nicht mehr nur ein Semester im Ausland, sondern gleich das komplette Studium. Einzelne Bewerber wollten sogar den McKinsey-Analytik-Test lieber auf Englisch absolvieren, weil sie seit Jahren keinen Test mehr auf Deutsch geschrieben hätten. 

Allerdings gelte auch, dass das Studium heute viel verschulter sei als früher und Studenten sich häufig weniger flexibel zeigten. Deshalb gebe sein Haus gerne auch gezielt denjenigen eine Chance, die mit dem Rucksack durch die Welt zögen – vorausgesetzt, die Leistungen stimmten. Backpacker würden durch ihre Reisen beweisen, dass sie über besonderes Engagement und Selbstvertrauen verfügen.