Flop statt Traumjob – und jetzt?

Der neue Job ist kaum auszuhalten – aber schadet ein schneller Abbruch nicht meinem Lebenslauf? Eine Karriereberaterin erklärt, wie du richtig entscheidest und im Vorstellungsgespräch kurzfristige Jobwechsel richtig erklärst.

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Öde Aufgaben, doofer Chef, unfreundliche Kollegen, schlechte Stimmung – nachvollziehbare Gründe den Job zu wechseln, gibt es viele. Doch was, wenn es dir schon nach wenigen Wochen zu bunt wird? Einfach kündigen, schließlich gibt es viele offene Stellen? Oder dem aktuellen Arbeitgeber lieber doch noch eine Chance geben, um nicht als Job-Hopper dazustehen? Keine einfache Entscheidung.

Zeit zum Kennenlernen nehmen

Karriereberaterin Anna-Sophia von Riedesel, die für die Strategieberatung BCG tätig ist, rät dazu, grundsätzlich nichts zu überstürzen. Ein Arbeitsverhältnis sei ein bisschen wie eine Beziehung: „Beide Seiten müssen sich erst einmal kennenlernen und gegenseitig die Chance geben, Vertrauen aufzubauen“, erklärt sie in einem Interview auf Spiegel.de. Vor allem, wer mehrere Jobs schon nach kurzer Zeit wieder abbreche, könne auf zukünftige Arbeitgeber einen unsteten, unreflektierten Eindruck machen, nach dem Motto: Hat offenbar kein Durchhaltevermögen, ist wenig stressresistent, nicht besonders konfliktfähig und kein guter Teamplayer.

Aktiv nach Lösungen suchen

Vor allem am Anfang der Karriere rät sie von Schnellschüssen ab: In vielen Jobs brauche man anderthalb bis zwei Jahre, um die Tätigkeit zu durchdringen, das Unternehmen kennenzulernen und zu verstehen, wie und woran man arbeiten möchte. Ihr Tipp: Statt beim kleinsten Problem zu kündigen, lieber zunächst aktiv nach Lösungen suchen. Wer sich langweile, kann vielleicht selbst ein spannendes neues Projekt anstoßen. Wenn die Kollegen nerven, könnten ein paar Tage Homeoffice helfen. Selbst wenn es nicht klappt, lerne man dabei sich zu überwinden, knifflige Themen anzusprechen und lösungsorientiert zu verhandeln, sagt die Beraterin.

Argumente für den Wechsel formulieren

Steht jedoch der Entschluss zu kündigen fest, rät von Riedesel zur Reflexion. Warum hat es nicht funktioniert und was wünschst du dir vom nächsten Job? Fehlte die Entwicklungsperspektive? Haben die Aufgaben sich verändert? So vermeidest du weitere Fehlgriffe und kannst im nächsten Bewerbungsgespräch glaubhaft vermitteln, dass du deine Entscheidung mit Bedacht getroffen hast.

Zum vollständigen Interview auf spiegel.de geht es hier.