Ein Wissenschaftler muss für die Karriere in die Medien

27. Februar 2009 - Eine gute Platzierung in einem Wissenschaftler-Ranking hilft, berühmt zu werden. Ob die Bewertungsverfahren auch etwas über Qualität aussagen, ist dagegen fraglich.

Wann ist ein Wissenschaftler gut? Wie wird man als Ökonom berühmt? Ist berühmt zwangsläufig gut? Diesen Fragen geht die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung nach und stellt fest, dass eine gute Platzierung in den mittlerweile populären Wissenschaftler-Rankings hilft, berühmt zu werden. Mittlerweile haben die Ergebnisse wohl schon Einfluss auf die Besetzung von Lehrstühlen. Der Haken, so der Zürcher Professor Bruno Frey, sei, dass die Bewertungsverfahren längst nichts über Qualität sagen. So zählten die Rankings zwar, wie oft und ausgiebig ein Autor oder eine Forschungsarbeit in renommierten Fachblättern zitiert werde. Die Qualität und wissenschaftliche Relevanz des Inhalts werde aber nicht beurteilt – was ohnehin erst in der Retrospektive wirklich möglich sei. Wer als Wissenschaftler bereits oft zitiert wurde, wird von anderen gerne weiter als Stichwortgeber genutzt. Was zu weiterer Zitierung und weiterer Prominenz führt – ohne dass die eigentliche Qualität belegt sei.


So falsch dieses Verfahren sein mag, muss ein aufstiegswilliger Wissenschaftler derzeit dennoch für sich daraus schließen: Qualität allein reicht nicht. Das Ziel muss sein, oft in der Fachpresse genannt zu werden.
 
Quelle: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

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